IntelliJ IDEA
IntelliJ IDEA – the IDE for Professional Development in Java and Kotlin
IntelliJ IDEA führt einheitliche Distribution ein
Wir freuen uns, Ihnen den nächsten Schritt in die Zukunft von IntelliJ IDEA ankündigen zu können: Wir stellen auf eine einzige, einheitliche Distribution um. Um eventuellen Fragen zuvorzukommen: Unser Engagement für Open Source bleibt genauso intensiv wie zuvor.
Es wird aber nur noch ein einziges Installationsprogramm für IntelliJ IDEA geben, das an die Stelle der separaten Downloads für Community Edition und Ultimate Edition tritt. Auch unter diesem neuen Modell wird zur Freischaltung der Ultimate-Funktionen ein Abonnement notwendig sein. Aber auch ohne Abonnement bleibt die IDE voll funktionsfähig und kann sowohl für kommerzielle als auch für nichtkommerzielle Projekte kostenlos genutzt werden – und zwar mit einem Funktionsumfang, der die aktuelle Community Edition weit übertrifft.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen den konkreten Umstellungsplan vor und erläutern die Auswirkungen auf Ihren Entwicklungsalltag. (Spoiler: Wir gehen davon aus, dass die Auswirkungen nur positiver Art sein werden.) Wir erklären die Gründe für diese Änderung und wie wir Open Source weiterhin unterstützen werden, und wir gehen auf einige andere Fragen ein, die Sie zur neuen, einheitlichen Distribution haben könnten.
Der Umstellungsplan
Die Umstellung auf eine einheitliche Distribution wird in mehreren Schritten erfolgen, um eine reibungslose und transparente Erfahrung für alle Benutzer*innen zu gewährleisten. Hier erfahren Sie, wie der Übergang erfolgen wird und was er für Sie bedeutet. Er umfasst drei Schritte, die in der nachstehenden Abbildung dargestellt sind.
Bereitstellung von CI/CD-Pipelines und Open-Source-Builds auf GitHub
Wir machen es einfacher denn je, IntelliJ IDEA aus dem Quellcode zu kompilieren. Um Open-Source-Workflows zu unterstützen und die Transparenz zu verbessern, werden wir Open-Source-Builds direkt auf GitHub Releases veröffentlichen. Diese Builds enthalten nur Open-Source-Komponenten, wie weiter unten im Abschnitt Weitere Details zu Open Source dargelegt.
Außerdem führen wir einsatzfertige CI/CD-Pipelines auf der Basis von GitHub Actions ein. Mit nur wenigen Schritten kann jeder das Projekt forken und einen funktionsfähigen Build aus dem Quellcode kompilieren.
Dieser Schritt hat keine merklichen Auswirkungen und wird Ihren Arbeitsalltag nicht beeinflussen.
Verringerung der Auswirkungen beim Lizenzablauf
Beginnend mit IntelliJ IDEA 2025.2 verbessern wir die Nutzungserfahrung für Ultimate-Benutzer*innen im Hinblick auf die Lizenzierung. Wenn Ihr Abonnement abläuft, werden Sie nicht aus der IDE ausgesperrt. Stattdessen haben Sie weiterhin Zugriff auf die vollständige IDE, allerdings mit dem kostenlos verfügbaren Funktionsumfang (bisher als Community Edition bekannt).
Dies bedeutet, dass Sie Ihre Arbeit auch dann nicht unterbrechen müssen, wenn Ihr Abonnement ausläuft – etwa im Urlaub oder weil Sie Ihr Abonnement noch nicht verlängert haben. Sie können weiterhin Ihre Projekte öffnen, Code schreiben und produktiv arbeiten.
Dieser Schritt ist nur für Benutzer*innen von IntelliJ IDEA Ultimate relevant und sorgt für eine bessere Erfahrung im Falle eines Lizenzablaufs.
Migration auf die einheitliche Distribution
Ab Version 2025.3 wird IntelliJ IDEA Community Edition nicht mehr als separates Produkt vertrieben. Stattdessen können alle Benutzer*innen eine einzige IntelliJ-IDEA-Distribution herunterladen, mit einem Installationsprogramm und einem Update-Stream.
Wenn Sie derzeit die Community Edition verwenden, wird Ihre IDE über den gewohnten Patch-Update-Prozess automatisch auf die einheitliche Distribution aktualisiert. Sie erhalten kostenlosen Zugang zu zusätzlichen Funktionen und eine reibungslosere Erfahrung. Außerdem können Sie mit nur einem Klick die Ultimate-Funktionen ausprobieren.
Für Ultimate-Benutzer*innen hat die Änderung minimale Auswirkungen: Die IDE heißt nun einfach IntelliJ IDEA, ohne den Zusatz „Ultimate“.
Der Weg zur einheitlichen Distribution
Die Einführung der IntelliJ IDEA Community Edition im Jahr 2009 war ein wichtiger Meilenstein – nicht nur für die IDE, sondern auch für JetBrains als Unternehmen. Zum ersten Mal öffneten wir den Quellcode unserer IDE und stellten eine vollwertige Entwicklungsumgebung für Java kostenlos bereit. Es war ein mutiger Schritt und rückblickend eine unserer besten Entscheidungen. Wir sind nach wie vor stolz darauf!
Die Community Edition wurde zur Grundlage unserer Open-Source-Bemühungen. Sie bot Millionen Entwickler*innen die Möglichkeit, mit IntelliJ IDEA zu arbeiten, und trug zum Aufbau eines starken Ökosystems von Mitwirkenden, Plugin-Autor*innen, Lehrenden und Lernenden bei. Für viele war dies der erste Berührungspunkt mit Java, Kotlin und IntelliJ IDEA.
Im Lauf der Zeit verschwamm jedoch die Grenze zwischen quelloffenen und proprietären Komponenten. Heute enthält auch die Community Edition einige Funktionen, die nicht quelloffen sind. Dies entspricht nicht unserer ursprünglichen Absicht. Diese Ergänzungen wurden nach und nach vorgenommen, um echten Benutzerbedürfnissen gerecht zu werden. Im Lauf der Jahre erreichten sie eine kritische Masse, die nicht mehr dem entsprach, was ursprünglich als „Community Edition“ bezeichnet wurde.
Eines unserer langfristigen Ziele war es schon immer, eine reibungslose „Out-of-the-Box-Erfahrung“ zu bieten. Das ist es, woran wir beständig weiterarbeiten. Mit dem Wechsel zu einer einheitlichen Distribution wollen wir der aktuellen Realität von IntelliJ IDEA auf ehrliche Weise gerecht werden: Es handelt sich um eine einheitliche, komplett ausgestattete IDE, die die beste Erfahrung für die professionelle Entwicklung mit Java und Kotlin bietet. Sie ist leistungsstark. Und kostenlos. Und mit einem Ultimate-Abonnement wird sie noch leistungsfähiger. Ihr Kern bleibt quelloffen, aber sie enthält auch Funktionen, die aus geschäftlichen Gründen nicht quelloffen sein können.
Die einheitliche Distribution löst verschiedene Probleme
Es gibt noch eine Reihe weiterer Gründe für die Umstellung auf eine einheitliche Distribution. Jeder dieser Gründe ist auf unsere langfristigen Ziele zurückzuführen: bessere Qualität zu bieten, die Nutzungserfahrung zu vereinfachen und IntelliJ IDEA für alle zugänglicher zu machen.
Weniger Versionen bedeuten bessere Qualität. Getrennte Community- und Ultimate-Builds erforderten schon immer paralleles Testen, Validieren und Paketieren. Durch die vereinheitlichte Bereitstellung können wir die Entwicklung vereinfachen und unsere Bemühungen effektiver fokussieren, was schnellere Iterationen, weniger Inkonsistenzen und eine höhere Gesamtqualität ermöglicht.
Mehr Klarheit für Lehrende und Lernende. Viele Pädagog*innen haben uns darauf hingewiesen, dass der Umgang mit mehreren Versionen zu Reibungsverlusten im Unterricht führt. Es war nicht immer klar, welche Edition zu installieren ist oder was zu tun ist, wenn eine Testphase abläuft. Mit einer einheitlichen Distribution bieten wir ein einfacheres Modell für Lehrkräfte und Lernende. Erwähnenswert ist auch, dass IntelliJ IDEA Ultimate für Studierende sowie für den Unterrichtseinsatz schon immer kostenlos war, und wir engagieren uns weiterhin für die Unterstützung der Bildungscommunity. Wir werden den Zugriff von Lehrenden und Lernenden auf den vollen Leistungsumfang von IntelliJ IDEA für Bildungszwecke weiterhin verbessern.
Kostenlos bedeutet nicht nur Open Source. Unser Engagement für Open Source bleibt zwar unverändert, aber nicht alle Funktionen können quelloffen angeboten werden. Wir möchten jedoch, dass möglichst viele Entwickler*innen von diesen Funktionen profitieren. Mit dieser Änderung werden einige Funktionen, die bisher nur in der Ultimate-Version enthalten waren, jetzt kostenlos bereitgestellt, obwohl sie weiterhin proprietär sind. Wir sind der Meinung, dass die kostenlose Nutzung nicht auf Open Source beschränkt sein sollte.
Vereinfachter Zugang zu Premium-Funktionen. IntelliJ IDEA Ultimate auszuprobieren sollte ganz einfach sein. Die einheitliche Distribution beseitigt Reibungsverluste in der Testphase und ermöglicht es Entwickler*innen, die Premium-Funktionen zu entdecken, ohne das Installationsprogramm oder die Umgebung zu wechseln.
Mehr kostenlose Funktionen, die allen Java- und Kotlin-Entwickler*innen eine großartige Erfahrung bieten
Schon immer war es uns ein wichtiges Anliegen, Nachwuchsentwickler*innen zu unterstützen, denn sie sollten unterschiedliche Frameworks ohne zusätzliche Hürden ausprobieren können. Indem wir die folgenden Funktionen kostenlos bereitstellen, wollen wir Berufseinsteiger*innen den Weg ebnen.
Codehervorhebung über grundlegende Sprachmerkmale hinaus ist unerlässlich für klaren, lesbaren Code, insbesondere beim Erlernen eines neuen Frameworks oder einer neuen Sprache. IntelliJ IDEA bietet jetzt ohne Abonnement Syntaxhervorhebung für gängige Frameworks wie Spring, Jakarta EE, Quarkus, Micronaut, JPA (JPQL/HQL), Template-Engines wie Thymeleaf, Velocity, FreeMarker und JSP, Kubernetes-Manifeste und Helm-Charts und sogar für Nicht-JVM-Sprachen.
Eine zügige Projekteinrichtung trägt entscheidend dazu bei, schnell loslegen zu können. In der vereinheitlichten IntelliJ-IDEA-Distribution wird die Liste der durch den Projekterstellungsassistenten unterstützten Projektarten auf Spring, Jakarta EE, Quarkus, Micronaut und Ktor erweitert. Wir werden in Zukunft weitere Möglichkeiten zur Unterstützung von Nicht-JVM-Sprachen erkunden.
Die Darstellung von Datenbankschemata hilft Ihnen, Ihre Datenbankstruktur klarer zu visualisieren und zu verstehen. In der vereinheitlichten Distribution können Sie mit IntelliJ IDEA auch ohne Abonnement eine Verbindung zu Ihrer Datenbank herstellen und deren Schema (Tabellen, Spalten, Indizes) direkt in der IDE anzeigen. Diese Funktion bietet einen anfängerfreundlichen Einblick in Ihr Datenbankdesign, auch wenn ohne Abonnement kein Datenzugriff und keine Ausführung von SQL-Code möglich ist.
Für Entwickler*innen, die sich fortschrittliche Tools und ultimativen Entwicklungskomfort wünschen, bietet IntelliJ IDEA leistungsstarke Funktionen: intelligente Framework-Unterstützung, KI-gestützte Programmierung (für Produktpaket-Abonnent*innen inklusive, ansonsten mit zusätzlichem KI-Abonnement nutzbar), Remote-Entwicklung, umfassende Datenbanktools, nahtlose Verwendung mehrerer Sprachen, Diagrammtools, UI-Test-Frameworks, leistungsstarker Profiler, HTTP-Client und mehr. Diese Funktionen werden weiterhin nur mit einem Abonnement verfügbar sein, aber dank der einheitlichen Distribution lassen sie sich unkompliziert mit einem Klick ausprobieren.
Weitere Details zu Open Source
Wie bereits erwähnt bleibt unser Engagement für Open Source genauso intensiv wie zuvor. Wir werden die quelloffenen Teile des IntelliJ-IDEA-Codes auf GitHub auf dem neuesten Stand halten und allgemein zugänglich machen. Dieser Code liegt nicht nur IntelliJ IDEA zugrunde, sondern auch anderen bekannten Produkten wie Android Studio, HCL Volt MX Iris und Adobe AEM Developer Tools, sowie vielen unternehmensinternen Tools, die Tag für Tag von Entwickler*innen genutzt werden. Wir übernehmen die volle Verantwortung dafür, dass diese Tools zuverlässig und zukunftssicher bleiben.
Um die Nutzung durch die Community sowie Codebeiträge zu erleichtern, werden wir CI/CD-Pipelines (GitHub Actions) bereitstellen, damit jeder seine eigene Version aus dem Quellcode kompilieren kann. Wir werden außerdem quelloffene Builds direkt auf GitHub veröffentlichen, die sofort heruntergeladen und verwendet werden können, ohne erst eine Buildumgebung einzurichten.
Autor des ursprünglichen Blogposts
Wie die ursprüngliche Community Edition werden diese Builds nur die quelloffenen Teile enthalten. In der Praxis bedeutet dies, dass GitHub-Builds die folgenden Funktionen nicht enthalten werden:
- Backup und Synchronisierung – Synchronisierung Ihrer IDE-Einstellungen und Plugins auf unterschiedlichen Systemen über Ihren JetBrains-Account
- Package Checker – Scannen von Abhängigkeiten auf bekannte Sicherheitslücken
- KI-Ranking für Code-Completion und Search Everywhere – bessere Sortierung der Code-Completion-Vorschläge und der Ergebnisse in Search Everywhere
- AI Assistant – leistungsstarke KI-Unterstützung in JetBrains-IDEs
- Qodana-Plugin – hohe Codequalität und Compliance durch statische Codeanalysen
- Lokalisierungs-Plugins (Japanisch, Koreanisch, Chinesisch) – Übersetzen der IDE-Bedienoberfläche in verschiedene Sprachen
- Kotlin Notebook – interaktive Kotlin-Notebooks für explorative Programmierung und Data-Science-Aufgaben
- WSL-Funktionalität – Entwicklung in einer echten Linux-Umgebung unter Windows
- Code With Me – gemeinsame Entwicklung in Echtzeit
Die meisten dieser Funktionen, mit Ausnahme der WSL-Unterstützung, werden jedoch als kostenlose Plugins im JetBrains Marketplace verfügbar sein. Wenn Sie also Ihre IntelliJ-IDEA-Installation individualisieren möchten, können Sie Plugins, die für Sie nützlich sind, manuell installieren. Und diese werden als Teil des einheitlichen IntelliJ IDEA immer kostenlos verfügbar sein.
Für Open-Source-Builds wird es keine produktinterne Updatefunktion geben. Neue Versionen werden auf GitHub veröffentlicht und können von dort heruntergeladen werden.
Änderungen bei der Plugin-Entwicklung
Die Umstellung auf eine einheitliche Distribution bringt Änderungen für die Plugin-Entwicklung mit sich. Diese Änderungen gelten nur für Plugins, die für IntelliJ IDEA 2025.3 und spätere Versionen konzipiert sind. Vor dem Start des Early-Access-Programms für Version 2025.3 werden wir noch einen separaten Artikel mit weiteren Informationen veröffentlichen.
Fazit
Wir freuen uns darauf, Ihnen auch weiterhin die professionellen Tools anzubieten, die Sie schätzen gelernt haben. Mit dem Wechsel zu einer einheitlichen Distribution wollen wir IntelliJ IDEA noch besser machen – höhere Qualität, mehr Funktionen und kein Herumrätseln mehr darüber, welche Version heruntergeladen werden soll. Unser Engagement für die Open-Source-Entwicklung bleibt so stark wie eh und je: Die Community Edition wird weiterhin vollständig auf GitHub verfügbar sein, inklusive CI/CD-Pipelines und Nightly-Builds.
Wir hoffen, dass alle unsere Benutzer*innen von diesen Änderungen profitieren werden – Lernende und Neueinsteiger*innen ebenso wie erfahrene Code-Gurus. Bei der Einführung dieses neuen Modells wird uns Ihr Feedback von unschätzbarem Wert sein. Bitte teilen Sie uns Ihre Fragen, Ideen oder Vorschläge in den Kommentaren unten mit (wenn Sie dies in unserem Blog lesen) oder senden Sie uns eine E-Mail unter single-distro-feedback@jetbrains.com. In unserer FAQ zur einheitlichen Distribution finden Sie weitere Informationen. Vielen Dank, dass Sie Teil der IntelliJ-IDEA-Community sind! Wir freuen uns darauf, die Zukunft unserer IDE gemeinsam mit Ihnen zu gestalten!
Autor des ursprünglichen Blogposts